Freitag, den 24.April im Hotel Kastenholz in Wershofen/Eifel
Der Vorstand des ZAD hatte einen hervorragenden Tagungsort für dieses Seminar ausgesucht und auch ein hochkarätiges Programm zusammengestellt.
Das Frühjahrsseminar war ein voller Erfolg!
Ein herzliches Dankeschön an die Firma Goldquadrat, die das gut besuchte Seminar mit vier Referenten großzügig unterstützt hat.
Der Vortrag gab Denkanstösse zur Planung komplexer Restaurationsfälle. Dr. Köttgen betonte, dass solche Planungen nur mit dem Techniker zusammen gelingen können. Hier warnte der Referent aber
deutlich die Zahntechniker davor die Planungen gerade mit Hilfe von 3D-Software allein vorzunehmen. Weiter sei wichtig, die Erwartung des Patienten genau zu erfragen. Dieser sollte im Vorfeld
über die individuell vorgegebenen Grenzen des zahnmedizinisch- und technisch Machbaren aufgeklärt werden. Anhand von klin. Fallbeispielen wurden Lösungswege und Fehler aufgezeigt. Dringend riet
Dr. Köttgen zu genauen Fehleranalysen z.B.:
- warum ist der Fehler passiert
- was haben wir falsch gemacht
- können wir es beeinflussen?
- oder hatten wir nie eine Chance es zu beeinflussen
Weiterhin wurden aktuelle Techniken zur Verbesserung der Ästhetik im Interfacebereich besprochen. Auch zu diesem Thema gab Dr. Köttgen Tipps zur Vermeidung von Planungfehlern. Er zeigte Wege auf,
die zu einem zufriedenstellenden, ästhetischen Ergebnis für alle Beteiligten(Zahnarzt, Techniker, vor allem aber für den Patienten)durch umsichtige Planung führen können. Er erklärte anhand
zahlreicher Beispiele, was weichgewebs-chirurgisch inzwischen möglich ist und wie man diese Ergebnisse gezielt, zahntechnisch unterstützt und erhält. Alles in allem war sein zweistündiger Vortrag
prall gefüllt mit Wissen und zu jedem Zeitpunkt informativ und kurzweilig. Ein herzliches Dankeschön an Herrn Dr. Köttgen.
Was passiert mit unserem Unterkiefer in den Schlafphasen.
Wie wird die Lage des Unterkiefers im Schlaf zu stabilisiert.
Schienensysteme, Indikation, Kontraindikationen und Funktion.
Beginnend mit einer ausführlichen Beschreibung, was eigentlich in den einzelnen Schlafphasen los ist und passiert kam ZTM Röers schnell auf den Punkt. In welcher der Schlafphasen schnarcht man überhaupt, was löst schnarchen aus, was passiert da? Die Unterkiefermuskulatur sackt nach hinten unten, der Zungengrund wird vom UK mitgenommen, in Zusammenarbeit von Uk, Gaumensegel und Zäpfchen entsteht die mitunter sehr laute Geräuschkulisse des Schnarchens. In extremen Fällen kann es durch das nach hinten fallen der Zunge zum Verschluß des Rachens kommen.(Apnoe). Therapiert wird Schnarchen mit unterschiedlichen Apparaturen, die den Unterkiefer in eine definierte vorgeschobene Position bringen und während des Schlafens fixieren. Herr Röers sprach ausführlich über drei dieser Geräte, deren Indikation, Kontraindikation, Handhabung, Herstellung und Funktion. Unterstützt wurde der Vortrag durch viele röntgentechnische Fotos, die verdeutlichten, was mit der Zunge im Rachen passiert, die unterschiedliche UK-Gelenkkopf-Positionen während der nächtlichen Fixierung durch die Therapie-Schienen zeigten, Auswirkungen von Fehleinstellungen und vieles mehr. Ein für alle Zuhörer interessanter Vortrag, in dem man in einigen Gesichtern immer wieder Zustimmung(Selbsterkennung), Erstaunen, teilweise Erschrecken sah, aber in den meisten Fällen großes Interesse an einem in der Zahntechnik nicht so oft angesprochenen Fachgebiet. Vielen Dank an Herrn ZTM Axel Röers .
Am Anfang seines Vortrages beleuchtete Ztm. Korten die modernen Modelliermaterialen. Deren richtige Handhabung sei die erste Vorraussetzung, um von einem passgenau modellierten Gerüst zu einem
präzisen Gußergebnis zu kommen. Angesprochen wurden hier u.a. Pattern Resin, lichthärtende Materialien und Wachse allgemein.
Die nächste Betrachtung galt den unterschiedlichen Anstiftverfahren und Techniken. Von der angesagten Stärke des Balkens bei Balkenguss über die zu empfehlende Länge der Zuführungen zum Objekt,
der Anbringung von Kühlrippen an den "dicken Stellen" im Gusskörper bis hin zur richtigen Positionierung in der Muffel. Ganz wichtig sei die Aufbewahrung der Einbettmasse im Labor bei möglichst
gleichbleibender Temperatur, um zu sicheren und exakt gleichen Ergebnissen zu kommen. Ausführlich ging Korten auf die sowohl legierungs- als auch objektgrößenabhängigen
Expansionssteurungsparameter ein.
Fazit:
Passgenaue Gusstechnik beginnt bei:
Aufbewahrung der Einbettmasse unter gleichbleibenden Bedingungen,
passgenauer Modellation, unterstützt durch alle zur Verfügung stehenden, modernen Materialien,
zielorientiertes Anbringen entsprechender Gusskanäle + Kühlrippen
und endet mit Legierungs- und objektgrößenabhängiger Expansionssteuerung.
Dankeschön an Herrn ZTM Gottfreid Korten.
Es gibt nicht "den Patienten".
Dieser Vortrag stellt ein in vielen Branchen verbreitetes und anschauliches Modell zur Einteilung der Bevölkerung in Zielgruppen vor; er erläutert den Bezug zur Einstellung über Gesundheit und
zum Thema Zahnersatz.
Dirk Hartmanns Beitrag an diesem Seminartag beschäftigte sich mit einem Thema aus dem Bereich Marketing. Es geht um die Einteilung der Bevölkerung in 10 Gruppen, die weder nach Alter, sozialer
Herkunft noch Konsumverhalten eingeteilt werden, sondern vielmehr nach psychografischen Kriterien, wie Lebensauffassung, persönliche Einstellung, individuellen Werten und Leitbildern - die
sogenannten "Sinus-Milieus".
Anhand anschaulicher Grafiken stellte Hartmann die einzelnen Milieu-Gruppen vor.
Die prägnannten Gruppen-Bezeichnungen gingen von "Konservativen und Etablierten über DDR.Nostalgiker bis hin zu Experimentalisten und Hedonisten. Unterstützt wurde dies mit Bildern prominenter
Gesichter - meist Schauspieler und ihre markantesten Rollen. Dies machte schnell klar, um welche Wertigkeiten es in den einzelnen Gruppen ging. Dirk Hartmanns Vortrag hob schwerpunktmäßig hervor,
welchen Stellenwert Gesundheit und insbesonder Zahngesundheit in den jeweiligen Milieu-Gruppen einnimmt. Kurz - bunt - interessant! Danke Dirk Hartmann.
Ihre Zukunft für Preisbildung u. Abrechnung.
ZTM.Leissing stellte in seinem Vortrag die wichtigsten Änderungen in der neuen BEB-Zahntechnik vor.Sie beinhaltet jetzt auch Abrechnungspositionen zu CAD-CAM und Implantologie. Auch im Bereich
Modellguss hat man Veränderungen bezüglich der Klammer-Abrechnung und deren Bezeichnungen vorgenommen.
Wegen der Kürze der Zeit beschränkte Leissing sich auf eine überblicksartige Vorstellung der neuen, sehr komplexen, mächtigen VDZI-BEB-Software.
Die komplexität der Software verlangt zur Anpassung an eine individuelle Laborkalkulation eine ausfühliche Einführung und Schulung. So die Empfehlung von ZTM Leissing.
Auch an ihn ein herzliches Dankeschön.